Die erste Tour 2020 - Ein Start mit Hindernissen

Zwei Wochen dauerte die erste Tour der Windsbraut in diesem Jahr! Das Schiff sollte eigentlich so schnell wie möglich ins Wattenmeer - nach Husum - gelangen, aber dann wurde natürlich doch erst einmal alles anders, denn eine Woche vor der Tour sprang die Maschine nicht mehr an.

Nach dieser Feststellung wurde zunächst einmal den Batterien auf den Zahn gefühlt. Schnell wurde sich dafür entschieden neue Batterien anzuschaffen und diese konnten dann auch zügig eingebaut wurden. Vielen Dank an dieser Stelle an Michael L. für seine Unterstützung und die finanzielle Spritze bei dieser Aktion!

Leider lief die Maschine darauf hin immer noch nicht, obwohl noch zusätzlich noch einige Kraftstoffleitungen erneuert wurden. Deshalb wurde der Anlasser ausgebaut, zur Reparatur gebracht und wieder eingesetzt.

Endlich trudelte dann auch noch die ersehnte neue Epirb in Husum ein, sodass eine Vorhut der anstehenden Familientour am Samstag vor der Tour nach Wischhafen aufbrechen konnte, um das Schiff aufzuriggen und fahrbereit zu machen.

Die Sorge galt aber in erster Linie immer noch der Maschine. Sie ließ sich noch eine ganze zeitlang von Malte und Till bitten, bevor sie wieder anfing zu schnurren (Entlüftung und weitere Reparatur der Kraftstoffleitungen, Austausch von Dichtungsringen an den Ventilen, richtiger Einbau des Anlassers). Aber irgendwann war auch das endlich geschafft!

Das Aufriggen und Aufklaren fand gleichzeitig noch in Wischhafen statt, da das Schiff ja zunächst einmal noch nicht bewegt werden konnte. Segel, Taue, Grätinge und was man sonst noch so braucht wurden aus Stade nach Wischhafen transportiert, dafür wurde eine größere Fuhre mit Schiffsabfall in Stade entsorgt.

Als das Schiff wieder unter Maschine fahren konnte, ging es dann auch endlich los und wir konnten die ersten zarten Segelversuche auf der Elbe zwischen Glückstadt und Brunsbüttel durchführen.

Am Ende der ersten Woche waren wir dann aber doch nur bis Tönning gekommen. Denn das Wetter machte uns leider einen Strich durch die Rechnung.
Insgesamt wurde die erste Woche aber trotzdem noch gut genutzt um letzte Arbeiten zu erledigen und die Reste der „Winterarbeiten“ - die sich nun bis in den Sommer reingezogen - zu beseitigen.

In der zweiten Woche wurde das Wetter dann zum Glück besser. Aber auch hier war aber längere Zeit nicht sicher, ob wir von Tönning aus Eiderstedt umrunden können würden, da wir erneut Sturmwarnungen erhielten. Erst am Mittwoch tat sich ein Windloch auf, welches wir auch sofort nutzten, indem wir morgens um vier aufbrachen und gleich bis Pellworm durchsegelten. Obwohl es nur drei bis vier Windstärken aus WNW waren, konnte man wieder einmal sehen, dass die alte Dame die kurze und steile Welle (wie z. B an der Eiderbarre) nicht so gerne mag, …mit den bekannten Begleiterscheinungen für einen Teil der Mitfahrer und Mitfahrerinnen.
Von Pellworm sind wir dann noch bei überwiegend günstigen Winden über Langeneß (Rixwarf) nach Föhr, wieder nach Langeneß (Ankern vor Peterswarf) und zu unserem Zielort nach Husum gesegelt. Alles in allem konnten wir am Ende doch noch einige schöne Segelmomente erleben und am Ende war es fast das gleich Gefühl, wie nach einer Tour in einem Jahr ohne diese besonderen Umstände.

Nun liegt die Windsbraut jedenfalls seit letztem Wochenende sicher im Husumer Binnenhafen.

Auf der Familientour wurde zudem das Hygienekonzept von der Windsbraut getestet.
Kurz zusammengefasst lässt sich sagen, dass das Fahren in Coronazeiten möglich ist. Trotzdem, und das hat ja auch jeder schon geahnt, ganz „aus dem Weg gehen“ kann man sich eben auf dem Schiff nicht. Vor allem beim aktiven Segeln, welches dann ab Mittwoch bis Sonntag letzter Woche möglich war, sind die Abstände zu den Mitfahrenden kaum einzuhalten.
Die Zweihaushaltsregelung bei der Kabinenverteilung war möglich und für die Atmosphäre nicht schädlich, genauso das gemeinsame Essen in drei Essgruppen. Schwierig wurde es auf jeden Fall bei dem gemeinsamen Beisammensein (Spielen, Klönen etc.).
Für Privattouren könnte vielleicht in nächster Zeit auch die Regel für Privatveranstaltungen bis 50 Personen gelten, da es sowohl eine Einladung als auch eine Registrierung der beteiligten Personen gibt.
Für externe Touren ist eine verringerte Personenzahl sicherlich sinnvoll, eine Ernsthaftigkeit des Hygienekonzepts lässt sich hierbei aber sicherlich leichter als bei Privattouren vermitteln. Was das aber für jede einzelne Tour heißt muss sicherlich immer neu entscheiden werden.
Ein Anfang ist gemacht, nun werden wir sehen was das Jahr noch so bringt, bis dahin stürmische Grüße aus Husum!