Überführung nach Föhr

Langsam wurde es eng. Der Husumer Hafen sollte am Montag seine Tore schließen um die Schleusentore zu warten, und die Windsbraut lag immer noch im Hafen. Die ganze Woche sollte es sehr windig sein und kalt, wann also das Schiff nach Föhr überführen, damit wir weiter die Winterarbeiten erledigen können? Zum Glück sollten Samstag die Wetterbedingungen so werden, dass wir die Überführung durchführen könnten. Daher wurden am Freitag alle Vorbereitungen getroffen. Alle Rettungsgeräte kamen wieder an Bord und spontan wurde sogar noch ein Ölwechsel an der Maschine durchgeführt. Viele Hände halfen an den unterschiedlichsten Orten (natürlich unter Einhaltung der Corona-Maßnahmen) mit um das Schiff überführungsbereit zu machen. Am Freitagabend schon fast bei Dunkelheit machten sich sogar noch vier Leute daran das Großsegel und die Fock anzuschlagen, denn es die Überführung nur mit Motor zu fahren kam für diese Personen nicht in Frage. Dann am Samstagmorgen, man könnte sagen Samstagnacht um 2:30Uhr versammelten sich alle sieben Personen die bei der Überführung mitfahren wollten an Bord (vorher alle negativ getestet). Die Abfahrt verzögerte sich allerdings noch um eine Stunde, da das Sperrwerk in Husum die Tore doch erst etwas später öffnete. Diese Zeit wurde schon für einen kleinen Frühstückssnack genutzt. Dann ging es los. Zwei Leute hielten vorne Ausschau nach den Tonnen, der Rest hielt sich unter- oder auf dem Achterdeck auf. Da es sehr sehr kalt war, wurde regelmäßig durchgewechselt, allerdings machte die Kälte uns allen doch sehr zu schaffen. Drei lange Stunden vergingen, bis es dann endlich dämmerte und die Sonne aufging.
Es wurden literweise Tee und Kaffe gekocht, aber mit der aufgehenden Sonne verbesserte sich auch die Stimmung und die Anspannung fiel ein bisschen ab. Der späte Vormittag wurden ansonsten von vielen auch noch einmal für ein Nickerchen genutzt, ob An- oder Unter-Deck. Wir kamen so gut voran und er Wind war so günstig, dass wir doch tatsächlich die beiden angeschlagenen Segel hochziehen konnten. Zunächst noch mit Motorunterstützung konnten wir diesen schließlich auch ausschalten und auf der ganzen Tour doch fast zwei Stunden nur segeln! Ein absolutes Highlight für alle Anwesenden! Nach einer leckeren warmen Mahlzeit kamen wir endlich gegen 17:00Uhr auf Föhr an. Dort hieß es dann für einige schnell schon wieder Abschied nehmen und mit der letzten Fähre zurück aufs Festland fahren, andere blieben noch bis zum nächsten Tag, oder sogar noch die ganze nächste Woche um am Schiff zu arbeiten. Nun liegt die Windsbraut erst mal auf Föhr, aber es dauert nicht mehr lange, bis die erste Tour naht! Bis dahin gib es aber noch einiges zu tun.