Nord-Süd-Begegnung mit viel Lebensfreude
Eine Woche Seminarreise zur Gewaltfreien Kommunikation war die Idee unserer Gäste, einer Gruppe von 14 Damen aus Österreich und Bayern, die diese Tour über das Netzwerk Gewaltfreie Kommunikation gebucht hatten.
Schon am Samstag reisten Matti, Andrea und Felix aus Flensburg an und erledigten den Einkauf für die kommende Woche. Ann-Kathrein stieß später direkt vom TriFun auf Pellworm dazu. Am Sonntag gegen 12 Uhr trafen die ersten Teilnehmer des Törns in Husum ein.
Trotz der Vorhersage von stärkerem Wind und Regenschauern am nächsten Morgen verlegten wir uns am Sonntagabend ins Modersloch. Schon am ersten Abend genossen wir ein Zwei-Gänge-Menü mit köstlicher Kürbissuppe und Kaiserschmarrn. Die Messlatte für das Essen auf dem Törn war somit gesetzt, und die Gruppe hielt dieses Niveau durchgehend hoch! Im weiteren Verlauf probierten wir für uns Norddeutsche eher ungewöhnliche Spezialitäten wie Eierspeis mit Trüffel, Gerstensuppe, Topfenstrudel und viele weitere Leckereien.
Am Montag brachen wir früh nach Gröde auf. Die angekündigten Schauer blieben aus, und bei anfänglich stärkerem Wind fuhren wir erst mit dem Motor und dann mit gerefftem Großsegel Richtung Hallig Gröde. Die Gruppe nutzte die Überfahrt für erste Einheiten, und auf Gröde unternahmen wir ausgiebige Spaziergänge im Sonnenuntergang. „Die Natur dort begeistert mich immer wieder“, stellte Ann-Kathrein fest.
Am Dienstag erwartete uns ein herrlicher Segeltag: Mit dem Sonnenaufgang um 5 Uhr ging es los Richtung Amrum. Bei anfänglich grauem Wetter rauschten wir mit bis zu 8,5 Knoten Richtung Amrum. Da wir erst mit dem auflaufenden Wasser in den Hafen segeln wollten, machten wir einen Abstecher zum Wrack der „Pallas“. Mit vielen Wenden auf dem Rückweg konnte sich unsere Crew gut im Segelbetrieb einbringen. Am frühen Nachmittag legten wir auf Amrum an. Viele Teilnehmer liehen sich Fahrräder aus und erkundeten die Insel.
Unsere Weiterfahrt am Mittwoch legten wir auf den Nachmittag, sodass am Vormittag ausreichend Zeit für Inselerkundungen und Badeausflüge bei bestem Wetter blieb. Am Nachmittag ging es weiter Richtung Hooge, leider ohne den vorhergesagten Wind, sodass wir die Segel einpacken und mit dem Motor die Überfahrt bewältigen mussten. Hier sammelten einige Teilnehmerinnen erste Rudergänger-Erfahrungen. Am späten Nachmittag legten wir auf Hallig Hooge an. Auf Hooge gab es für viele die lang ersehnte Dusche und abends einen wunderschönen Sonnenuntergang.
Am Donnerstagmorgen um 7:50 Uhr weckte uns die Brandmeldeanlage unsanft, ausgelöst durch etwas zu knusprig angebratene Apfelpfannkuchen. Die Erfahrung, direkt unter einer Sirene zu schlafen und davon geweckt zu werden, wünsche ich niemandem. (Ich kann jedoch berichten, der Herzinfarkt blieb aus.) Der Pfannkuchen entschädigte uns für das unsanfte Wecken. Am Donnerstagvormittag erkundeten alle die Hallig, bevor wir uns unter Segeln von der Hallig verabschiedeten und zu unserem nächsten Ziel, einem Trockenfallplatz vor Nordstrandischmoor, aufbrachen. Wir ankerten unter Segeln und kamen so auf null Maschinenstunden! Vor Anker verwandelte sich die Windsbraut in ein Partyschiff. Die singbegeisterte Gruppe stimmte Lieder an, bevor in der Messe der Dancefloor eröffnet wurde. Nachdem dies abgeklungen war, packten wir als Crew die Gitarre und die Ukulele aus und gaben unsere Lieder zum Besten, was die Gruppe begeistert aufnahm. Es war ein sehr schöner, lustiger Abend!
Am Freitagmittag, nach weiteren Einheiten der Gruppe am Vormittag, fielen wir trocken, sodass das Watt und die Hallig Nordstrandischmoor erkundet werden konnten. Das Watt war ein echtes Highlight für die Gruppe. Zurück am Schiff übten wir Handstände im Watt und veranstalteten eine kleine Wattschlacht. Mit dem auflaufenden Wasser ging es weiter nach Pellworm, wo wir vom stattfindenden Bootskorso empfangen wurden und als erstes Schiff in den Hafen fuhren. Vor dem Abendessen mischten wir den Auftritt des Pellwormer Shanty-Chors auf. So viel Stimmung hatten sie bestimmt lange nicht mehr bei einem ihrer Auftritte.
Es war wieder ein sehr schöner Törn mit viel erlebter Lebensfreude!