Logbuch: Naturbeobachtung im Wattenmeer
Touren mit dem DJN haben wir regelmäßig auf dem Törnplan. Wer die Organisation nicht kennt: Der Deutsche Jugendbund für Naturbeobachtung setzt sich der bundesweit für die Förderung von naturkundlicher Bildung, Artenkenntnis und selbstorganisierter Jugendkultur ein. Das besondere daran: Die Jugendlichen im Alter von 12 bis 27 organisieren sich selbst und planen ehrenamtlich naturkundliche Seminare und Exkursionen – so auch diese Woche im September 2025 auf der Windsbraut.
Schon am Samstag Abend reisten einige der Teilnehmenden vom DJN-Törn nach Föhr an. Es wurde der Essensplan und die Einkaufsliste besprochen und es gab eine ausführliche Einführung in die aktuelle Jugendsprache für die „alte Crew“, die zu dem Zeitpunkt bisher nur aus Till und Thea bestand.
Sonntag, 14.09.2025
Nach und nach trudelten die Teilnehmenden ein, es wurde eingekauft und alles verstaut. Am Nachmittag kamen auch Felix und Schipper Elmar an und wir legten um 18:00 Uhr Richtung Amrum zuerst noch gegen die Strömung ab, damit wir noch bei Tageslicht ankamen. Bei dem stärker werdenden Westwind ging das nur unter Motor. Zwei Stunden später kamen wir auf Amrum, Steenodde an und haben ein erstes leckeres Abendessen gemeinsam genossen. Anschließend folgte das erste Plenum.
Montag, 15.09.2025
Der Westwind nahm weiter zu; die Vorhersage für Montag und Dienstag lag bei 6-8 Bft, in Böen 9 Bft. Damit war klar, dass es ein längerer Amrum-Aufenthalt wird. Bei Dauerregen am Nachmittag hat die Crew das Prinzip des Segelns erklärt, das Schiff im Detail aufgezeichnet und die Kurse zum Wind und die entsprechenden Segelstellungen beschrieben. Für die Teilnehmenden, die immer noch Lust hatten, ging es dann weiter mit Seekarte gucken, Leuchtfeuerkennungen und Gezeitenkunde. Bis spät in die Nacht wurde gemeinsam gesungen.
Dienstag, 16.09.2025
Die Flut am Morgen drückte das Wasser so stark auf die Küste, dass wir den geplanten Bus zur Odde, der Nordspitze Amrums, um 08:30 Uhr aufgrund des überfluteten Anlegers nicht erreichen konnten. Um 11:00 Uhr sind wir dann endlich bei der Schutzstation vom Verein Jordsand auf Amrum-Odde angekommen und haben eine zweistündige Führung und Vogel-Gefachsimpel mit Jochen und Erika genießen dürfen. Danach teilte sich die Gruppe auf, um die Nordspitze zu erkunden bzw. Seevögel am Quermarkenfeuer am Weststrand zu beobachten.
Mittwoch, 17.09.2025
Theresa las uns zum Wachwerden einen Ausschnitt aus den Lügengeschichten von Kapitän Blaubär vor – auf sächsisch. Nach so einem guten Start in den Tag, ist die Gruppe wieder hoch motiviert zu unterschiedlichen Aktionen ausgeflogen. Mittags haben wir die Maschine gestartet und sind endlich ausgelaufen. Der Wind war nur noch bei etwa 5 Bft, und das kurze Stück südlich von Amrum hat uns den Schwell an der deutschen Küste ordentlich spüren lassen. Weiter östlich wurde es angenehmer und wir hatten einige schöne Segelstunden auf Raumwindkurs. Neben dem Anleger von Gröde haben wir bei Sonnenuntergang den Anker fallengelassen und ein tolles Abendessen genossen. Danach war genug Wasser da, um noch schnell auf Gröde festzumachen und die Nacht am Anleger zu verbringen.
Donnerstag, 18.09.2025
Das gestrige Aufwecken wurde heute von einem Trio mit Gitarre getoppt. Nach einer kurzen Gröde-Besichtigung ging es wieder raus: Wir kreuzten nach Westen und nachdem wir die Fahrrinne nach Oland erreicht hatten, schoben uns Wind und Strömung bis zum Prickenweg. Gegen 13:00 Uhr waren wir fest. Wir bekamen eine Führung von Angelika über die Vogelbrutbestände der letzten Jahre, Land-unter-Geschichten und das Leben auf einer Hallig.
Ganz im Sinne des DJN gab es nach dem Abendessen von der Crew eine ausführliche Erklärung zur Törnplanung mit Seekarte, Wettervorhersage und Tidekalender, wie die Entscheidungsfindung der letzten Tage gelaufen ist und welche Faktoren alles beachtet werden müssen, um den nächsten Tag und das nächste Ziel zu planen. Auf diesem Törn aufgrund des Wetters eine wenig vorhersagbare Routenplanung.
Freitag, 19.09.2025
Mittags sind wir kurz vor Hochwasser aus dem Prickenweg motort und haben dann direkt die Segel hochgezogen. Auf unserer geplanten Route Richtung Husum hat der Wind es uns schwer machen wollen: mittags SW4, dann rückdrehend auf S3, abends schwächer werdend. Wir sind also ordentlich Wenden gefahren (zwischen Gröde und Nordstrandischmoor im Abstand von etwa 5 Minuten) und am Ende des Segeltages hatten wir 32 Wenden in 5 Stunden zu verbuchen. Die Gruppe hat schwer motiviert mitgemacht, nachdem sie tagelang auf einen richtigen Segeltag warten musste. Abends gabs noch eine tolle Sponti-Runde mit Gitarre und Keyboard an Deck, nachdem wir nördlich von Hallig Südfall den Anker fallen gelassen haben.
Samstag, 20.09.2025
Der Tag startete verhältnismäßig früh um 6:00 Uhr. Mit der Maschine haben wir uns schnell vor Tidenkipp an den Anfang vom Husumer Fahrwasser geschoben und für ein entspanntes gemeinsames Frühstück erneut geankert. Danach sind wir bei Südwind unter Segeln Anker auf gegangen. Für das Mittagessen an Deck haben wir kurz vor Husum nochmal den Anker geworfen und fuhren gegen 16:00 Uhr in den Husumer Außenhafen. Es folgte das Reinschiff fürs Deck und Segelpacken. Nach einem frühen Abendessen ging es um 20:00 Uhr los mit dem Abendprogramm: Werbeblock für den DJN, Werbeblock für die Windsbraut und anschließend der bunte Abend. Bis nachts um 4:00 Uhr wurde an Deck Gitarre gespielt.
Sonntag, 21.09.2025
Dem Frühstück folgten ein Abschiedsplenum und anschließend das Packen und Reinschiff für die Innenräume.Es waren alle sehr happy mit der Woche, der Gruppe und der Anleitung an Bord. Auch die Windsbraut-Crew hat die Woche sehr genossen und hatte viel Spaß mit dieser hochmotivierten Gruppe. Nächstes Jahr wieder!